ARBEIT IM PROZESS
Christina Harles und Svenja Simone Schulte zeigen einen Zwischenstand ihres Projekts zu künstlerischen Patchwork-Bannern.
Das Video ist auf Anfrage unter info@kunstverein-hildesheim.de verfügbar.
DAS PROJEKT
Spaces of Weaved Relations erforscht künstlerisch und fragt anhand von Protestbannern danach, wie wir zueinander in Beziehung stehen können und warum dies politisch ist:
Was können wir kollektiv machen, was wir nicht alleine machen können? Aus welcher Textur besteht unser Miteinander? Wie können wir uns trotz unterschiedlicher Erfahrungen und Positionierungen organisieren und diese anerkennen?
Das Projekt ist ein Versuch, über eine Haltung nachzudenken, wie wir in feministischen, pädagogischen und aktivistischen Kontexten (und darüber hinaus) in Beziehung zueinander stehen wollen und dabei Fragen von intersektionaler Gerechtigkeit wahrnehmen, üben und praktizieren können. Im Rahmen einer Residenz am Kunstverein Hildesheim wird Christina Harles in Kollaboration mit Svenja Simone Schulte den Kehrwiederturm nutzen. Ausgehend von künstlerischen Protestbannern als Material werden sie an vermittelnden und künstlerischen Ansätzen anhand von Textilien, Installation und Video arbeiten.
Inspiriert von Texten von u.a. bell hooks, Édouard Glissant, visionary fiction nach adrienne maree brown und Walidah Imarisha.
Der Workshop ist Teil einer Residenz am Kunstverein Hildesheim.
WORKSHOP
Banner bestehen aus verschiedenen Bestandteilen, die miteinander verwoben sind: Die Stoffe, die Farben, die Schrift, das Nähen und Malen und der Prozess des gemeinsamen Machens.
Um intersektionale feministische Forderungen sichtbar zu machen, braucht es eine gemeinsame Textur und gemeinsames Organisieren als Fundament. Am Samstag werden wir zusammen künstlerische Patchwork-Banner machen, davon ausgehend kollektive Ansätze besprechen und unsere Forderungen und Geschichten in Stoffen verweben.
Am Sonntag besteht die Möglichkeit, Ideen räumlich und installativ umzusetzen und mit Bannern und anderen Textilien zum einen realistische, konkrete und zum anderen spekulative oder visionäre Spaces zu bauen. An beiden Tagen werden wir verschiedene Übungen machen (z.B. Schreib- und Listening-Übungen) und Einblicke in Ansätze von u.a. Édouard Glissant (Poetics of Relations), bell hooks (Teaching to Transgress) und adrienne maree brown und Walidah Imarisha (visionary fiction nach Octavia E.Butler) bekommen, sowie in die künstlerische Recherche der Künstlerinnen.
Der Workshop richtet sich an Personen und Gruppen, die sich mit Fragen und Zusammenhängen von gemeinschaftlichem Tun und Kollektivität beschäftigen und/oder ein Interesse haben an Erfahrungsaustausch, gemeinsamer Reflektion, gemeinsam etwas zu üben und zu machen.
Für die Teilnahme am Workshop sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Wir werden mit DIY-Techniken arbeiten.
Die entstandenen Banner sollen (unter Einverständnis) im Rahmen eines Showings am 9. Oktober am Kunstverein gezeigt werden und können im Anschluss behalten werden.
ZEIT, ORT UND ANMELDUNG:
Der Workshop findet statt am Samstag, den 2. Oktober und Sonntag, den 3. Oktober, jeweils von 12 – 16 Uhr.
Es ist möglich, den Workshop nur an einem der beiden Tage zu besuchen.
Für die Teilnahme gelten die 3G-Regeln, die Teilnehmer*innenanzahl ist begrenzt.
Anmeldungen und Fragen aller Art bitte bis zum 1. Oktober per Email an harles@kunstverein-hildesheim.de
Der Workshop findet in der freien Kulturgalerie Langer Garten Mitte in der Almsstraße 15 in Hildesheim statt. Der Raum ist ebenerdig durch eine barrierefreie Tür zugänglich. Die Toilette vor Ort ist ebenerdig, aber nicht barrierefrei. Die nächste barrierefreie Toilette befindet sich auf dem Bahnhofsvorplatz. Der Workshop findet auf Deutsch statt, eine Übersetzung auf Englisch ist bei Bedarf möglich.
Svenja Simone Schulte (sie/ihr&weiß) ist als Filmemacherin und Filmvermittlerin tätig. Sie hat in Leipzig, Hildesheim und Paris Fotografie, angewandte Kulturwissenschaften und Film studiert. Aktuell studiert sie an der UDK im Masterstudiengang Kunst im Kontext. Ihr künstlerisches Interesse liegt an der Schnittstelle von feministischen, kollektiven Praxen, Science Fiction, Film und Performance. Als Filmvermittlerin setzt sie sich für eine intersektional feministische und experimentelle Filmbildung ein. Nebenbei arbeitet sie als Kamerafrau eng mit Tanz- und Performancegruppen zusammen. Sie ist Mitbegründerin der interdisziplinären Kollektive King Kong pratique, Operation Alien Love, sowie co–re.
Christina Harles (sie/ihr&weiß) ist Künstlerin, Kulturwissenschaftlerin und Vermittlerin. Studium der Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis und Art and Politics in Hildesheim, und London, sowie aktuelles Masterstudium Kunst im Kontext in Berlin. Bevorzugt arbeitet sie mit Film, Performance, Textil, alternativer Pädagogik und künstlerischen (Diy) Publikationen. Wiederkehrende Themen ihrer Arbeiten sind Politiken und Poetiken von Gefühlen, Affekten und Beziehungen und deren Verbindung zu intersektional-feministischen Ansätzen, Aktivismus und sozialer Gerechtigkeit.