Dafen ist ein Stadtteil der chinesischen Millionenstadt Shenzhen und die weltweit größte Produktionsstätte für Ölgemälde. Der Ort hat sich von einem Fischerdorf zur Gemäldemanufaktur „Dafen-Village“ und einer staatlichen Vorzeigeökonomie der Kunst- und Kreativwirtschaft in China entwickelt.
„Dafen-Village“ hat nicht nur das Interesse von Wissenschaftler*innen und Journalist*innen geweckt, sondern immer wieder Künstler*innen wie Christian Jankowski, Liu Ding, Zuzanna Czebatul, Sascha Pohle, Leila Pazooki oder Mingzhe E ebenso fasziniert wie Dokumentarfilmer*innen, etwa Haibo Yu & Kiki Tianqi Yu oder Stanislav Mucha.
Aktuell befasst sich ein Seminar am Institut für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Hildesheim mit dem Phänomen Dafen. In Kooperation mit dem Kunstverein diskutieren Studierende Fragen der Bildzirkulation der Originalität und der Autor*innenschaft. Aber auch ökonomische, ästhetische und ethische Aspekte des Kunstbetriebs kommen zur Sprache. Auf Basis ihrer Recherchen entwickelt die studentische Arbeitsgruppe Ideen, Konzepte und Materialien zur Präsentation und Vermittlung des Themas.
Teilnehmer*innen:
Malin Denkena, Carla Henne, Lea Holst, Lou Keßler, Noa Lohrmann, Mona Lühmann, Nele Neumann, Ivana Ocampo, Alina Tonn, Cecilia Uckert, Justine Wiesner, Jessica Zug - Leitung Dr. Torsten Scheid
Das Projekt kooperiert mit dem Kreativzentrum PULS der Stadt Hildesheim.


Für das Frühjahr 2023 ist im Kehrwiederturm eine Ausstellung mit künstlerischen Arbeiten geplant, die in unterschiedlicher Weise am Phänomen Dafen partizipieren. Die Ausstellung wird kuratiert von der Sinologin Nora Wölfing gemeinsam mit der freien Kuratorin Elke Falat und Torsten Scheid.
Weitere Informationen zur geplanten Ausstellung und zum Rahmenprogramm gibt es bald an dieser Stelle.
Bildnachweis
Titelbild: Christian Jankowski, 2008, China Painters - Three Leaders
Galerie: Seminar, Van Gogh on demand. Das Phänomen Dafen im Spiegel zeitgenössischer Kunst, Yu Haibo & Kiki Tianqi Yu, Painters in conflict, Videostill