„Die Tage der Vergangenheit überdecken allmählich alle, die ihnen vorausgegangen sind, und werden ihrerseits wiederum unter denen begraben, die auf sie folgen.“
Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
Vier Künstler*innen, eine Ausstellung. Sie verdankt sich keinem übergeordneten Konzept, keinem gemeinsamen Thema, keiner gemeinsamen Ausdrucksform, sondern dem Zusammentreffen vierer Lebenswege und künstlerischen Schaffensphasen, die sich im Atelierhaus Spichernstraße in Hannover kreuzen.
Und plötzlich wächst da etwas über die Summe seiner Teile hinaus. Im orchestrierten Zusammenspiel von Malerei, Fotografie, Film und Konzeptkunst eröffnen die gezeigten Arbeiten einen indirekten, minimal verschobenen Blick auf die alltägliche Welt und auf die Welt unserer inneren und äußerer Bilder. Es ist ein Blick auf das Aufgelesene, auf das Periphere, auf das vermeintlich Nebensächliche, das gefiltert durch den Zugriff von Christoph Girardet, Alexander Janz, Christian Retschlag und A zum Hauptsächlichen gerät.
Denn es ist gerade das, was uns Tag für Tag begleitet, was alltäglich vor unsere Augen tritt, das uns allzu leicht verloren geht im Strom der Zeit. Was wir halten wollen, macht sich mit ihm auf und davon. Es ist wie bei einem Stern. Hat man ihn zu stark fokussiert, verschwindeter. „Unter kommenden Tagen“ geht den umgekehrten Weg, blickt ganz leicht daneben und bringt ihn wieder zum Erscheinen.
