Die Ausstellung „Trophäenzimmer“ zeigt eine Auswahl an Arbeiten von Ulrich Gebert, die sich auf das Themenfeld „Mensch vs. Natur“ beziehen. „Natur“ ist bei Gebert dabei weder unberührt noch neutral, sonder funktioniert vielmehr als Austragungsort soziopolitischer Prozesse. Gebert fokussiert vor allem auf die Sehnsucht nach Beherrschung und Ordnung, die sich für ihn im Umgang mit der Natur widerspiegelt.
In den großformatigen fotografischen Tableaus „Typus“ und „Soft land“ zeigt er teilweise absurden Gesten von Aneignung, die dieses Streben gleichermaßen verdeutlichen und entlarven. Den Ausgangspunkt von „Typus“ bildet ein botanisches Fachbuch aus den 1960er Jahren, das wissenschaftliche Unstimmigkeiten hinsichtlich Klassifizierung bestimmter Arten aufzeigt und eine Liste der ungültigen Namen ausweist.
Ulrich Gebert ist der Liste von „falsch“ eingeordneten Pflanzen und Gehölzen gefolgt. Er hat sie in botanischen Gärten aufgespürt, fotografiert, zu Tabelaus arrangiert und präsentiert sie zusammen mit der „Liste der ungültigen Namen“. Diese Zusammenstellung wirft einerseits die Frage nach Grenzen der systematischen Kategorisierung auf und anderseits auch Fragen nach Inklusion und Exklusion. In der Serie „Soft land“ verwendet Gebert bereits vorhandenes Bildmaterial, das er reproduziert, vergrößert und ebenfalls zu Tableaus anordnet. Die Bilder zeigen alle Amateuraufnahmen von Bäumen und Sträuchern neben denen ein Mensch platziert ist, der als Maßstab dient, um Größenverhältnisse sichtbar zu machen.
Ulrich Gebert reflektiert in diesem Zusammenhang die Rolle der Fotografie als ordnendes und visuell festschreibendes Medium, da sie sich - scheinbar technisch neutral - dafür eignet, um Wissen vermeintlich neutral zu visualisieren. Das fotografische Bild fungierte hierbei somit gleichermaßen als Beweis und als Trophäe.
Ulrich Gebert reflektiert in diesem Zusammenhang die Rolle der Fotografie als ordnendes und visuell festschreibendes Medium, da sie sich - scheinbar technisch neutral - dafür eignet, um Wissen vermeintlich neutral zu visualisieren. Das fotografische Bild fungierte hierbei somit gleichermaßen als Beweis und als Trophäe.